Die Starkenburg
Eine Auseinandersetzung um eine von König Heinrich IV. ausgesprochene Schenkung des Klosters Lorsch an Erzbischof Adalbert von Bremen veranlassten den Abt der Reichsabtei, Udalrich, 1065 zur Errichtung der
Starkenburg auf dem Berg Burcheldon. Die Burg diente dem Schutz der Lorscher Besitzungen und konnte der ersten Belagerung durch Adalbert von Bremen im Januar 1066 standhalten. Mit dem Niedergang der Reichsabtei zu Beginn des 13. Jahrhunderts erwarb der Mainzer Erzbischof Siegfried III. die Starkenburg und erhielt 1232 das Kloster mit dem zugehörigen Besitz; darunter auch die Mark Heppenheim.
Der Kurmainzer Amtshof
Als Sitz der kurfürstlichen Verwaltung entstand am Rande der Altstadt der
Amtshof. Wie die meisten Häuser der Stadt wurde auch er durch den verheerenden Stadtbrand im Jahr 1369 nahezu vollständig zerstört und bis zum Ende des 14. Jahrhunderts wiederaufgebaut. Er ist neben dem Nordturm der Kirche St. Peter eines der ältesten Gebäude der Heppenheimer Altstadt. Aus der Zeit des Wiederaufbaus stammt wohl auch das gotische Engelsfresko im Kurfürstensaal, der zahlreichen kulturellen Veranstaltungen einen festlichen Rahmen bietet.
Heute dient das Gebäude, in welchem die Ostdeutschen Kultur- und Heimatstuben sowie das Heppenheimer Museum mit seinen Magazin- und Ausstellungsräumen untergebracht sind, als Kulisse beispielsweise des Bergsträßer Weinmarktes.
Herrschaftswechsel und Plünderungen
Von 1461 bis 1623 kamen Heppenheim und das gesamte Oberamt Starkenburg unter Pfälzer Pfandherrschaft. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Starkenburg 1621 durch spanische, neun Jahre darauf durch schwedische Truppen eingenommen. Die durch eine Pestepidemie 1635 dezimierte Bevölkerung Heppenheims musste 1645 die Plünderung der Stadt durch französische Truppen durchstehen. Auch der Pfälzische Erbfolgekrieg forderte an der Bergstraße zahlreiche Opfer. 1689, im Jahr der Zerstörung des Heidelberger Schlosses, wurde Heppenheim abermals von französischen Truppen geplündert, vier Jahre später bei erneuter Plünderung in Brand gesteckt.